Wir frühstücken immer vor dem Kindergarten eine Kleinigkeit zuhause. Jeden Tag. Aber ein zweites Frühstück in der Kita gehört bei uns zum Alltag. Brot kam jedoch immer als Hasenbrot zurück und nicht in der guten Variante, in der man am Nachmittag somit noch nen leckeren Snack hat, sondern in der „jetzt-muss-ich-schon-wieder-das-Brot-wegwerfen“-Variante. Müsli ist bei meinen Söhnen auch nur mäßig erfolgreich. Bedeutet, Haferflocken die man dann mit Milch oder Joghurt anrührt werden gerührt, von Töpfchen zu Schale gebaggert, verkleckert, rumgetropft, umgekippt, weggewischt und weggeschmissen. Gegessen werden nur „Müslibrocken“. Roh. Zum Knabbern. Ohne Flüssigkeit und den Yoghurt bitte extra.

Da Max erst mit 2 1/2 Jahren in die Kita kam, hatten wir schon vorher eine ausgebildete Snackroutine. Ich habe auf einem meiner Flüge nach Indien vor vielen, vielen Jahren eine sogenannte Tiffin gekauft und sie nun seit mehr als 5 Jahren im täglichen Einsatz. Meine Mama war eine Meisterin der Picknickkultur und schon bevor meine kleinen Rabauken auf der Welt waren, ging ich auf keinen Ausflug ohne Verpflegung und mit Ausflug meine ich auch die Busfahrt in die Stadt. Man weiß nie was der Tag bringt und ich bin fürchterlich unleidlich wenn Hunger oder Durst in mein Leben purzeln. Das haben meine Söhne wohl geerbt beziehungsweise hervorragend ansozialisiert bekommen 😉
Vor ein paar Tagen hat mich dann eine Freundin besucht und wir kamen auf das, wohl für Viele, leidige Thema der Brotdose und dessen Befüllung zu sprechen. Ich liebe es die Brotdose zu bestücken. Ich nehme eine voll zurückkehrende Tiffin ja sehr persönlich. Diese offensichtliche Mahnung nehme ich meist zum Ansporn besser zu werden und schreie (mit meiner „Drinnestimme“) laut – Challenge accepted! Dabei kristallisieren sich bis jetzt folgende Alltagsweisheiten heraus:
1.) Es muss snackbar sein: ein Teil das von der Dose über die Finger im Mund landet und danach die Hände wieder freimacht. Alles was mehr als 3 mal abgebissen werden muss landet bei uns unweigerlich neben dem Teller. Gilt als probiert und ist folglich uninteressant. Es findet nur bei größtem Hunger wieder den Weg in den Mund und kommt als angefressenes Reststück zurück.

2.) Es muss abwechslungsreich sein: vorbestimmt mit der Tiffin und wenn man sich noch nen kleinen Plan macht werden die „Hasenbrottage“ immer weniger.
3.) Momentan MUSS eine Überraschung drin sein. Grundsatz dieser Überraschung ist, dass Schlumpf 1 und 2 nicht wissen was es ist…hahaha…soweit logisch. Ich habe aber erst nach langer Zeit rausgefunden, dass ich auch einfach die Inhalte der heutigen Tiffin anpreisen kann und z.B die Apfelstücke nicht erwähne und tadaaaa…die Überraschung ist gelungen. Es hat mich Wochen gekostet eine gute Balance zwischen größter Enttäuschung meines Kindes und „Nein-ein-täglicher-Schokoriegel-ist-keine-Option zu finden. Ich war einfach zu ignorant, zu sehen, dass die Lösung so einfach ist. Es MUSS einfach nur eine Überraschung sein. Worin diese besteht, ist theoretisch Sache meiner Söhne nicht meine.
4.) Es muss nahrhaft sein: nur für die Mamis und Papis relevant 😉
5.) Es sollte möglichst „sifffrei“ sein: auch nur für die Mamis und Papis relevant 😉 wobei bei uns auch die Kitabelegschaft dankbar ist, denn es gibt im Kita-Alltag genug zu putzen, umzuziehen, auszutauschen…
6.) Es kann am Abend davor gepackt werden: im Kühlschrank lagern (macht den Morgen stressfreier)
Was wir gelernt haben:
Ich liebe unsere Tiffins. Punkt und aus.
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